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27. April 2025

Premio ITAS 2025 an SAAV-Mitglied Katia Tenti

Katia Tenti gewinnt mit “E ti chiameranno strega” (Neri Pozza) den Premio ITAS del Libro di Montagna – 51a edizione

Im Rahmen eines Abends im Teatro Sociale von Trient wurde die Gesamtsiegerin der 51. Ausgabe des Premio ITAS del Libro di Montagna bekannt gegeben.

Die Veranstaltung, moderiert von Raffaello Fusaro, wurde durch die besondere Teilnahme des Journalisten Mario Calabresi bereichert, der über die Rolle der Kultur in unserem Land sowie über die Bedeutung von Zeit sprach, um unsere Gegenwart mit all ihren Widersprüchen und Herausforderungen besser zu verstehen. Ein vom Publikum sehr geschätzter Moment, der das Theater bis auf den letzten Platz füllte – ein Highlight im Rahmenprogramm des Trento Film Festivals.

Das Siegerbuch der 51. Ausgabe ist “E ti chiameranno strega” von Katia Tenti, erschienen bei Neri Pozza.

Alberto Pacher, stellvertretender Vorsitzender von ITAS Mutua, der der Gewinnerin den Preis überreichte, kommentierte:
„Auch in diesem Jahr bekräftigt ITAS sein Engagement für die Kultur mit dem Premio ITAS – einem echten Aushängeschild unserer Initiativen in diesem Bereich. Wir sind stolz, durch unseren Literaturwettbewerb der Kultur der Hochgebirgsregionen Sichtbarkeit und Bedeutung zu verleihen – Regionen, die den Ursprung von ITAS vor über 200 Jahren geprägt haben und deren Werte wie Einsatz, Ernsthaftigkeit und Solidarität noch heute unser genossenschaftliches Handeln in ganz Italien bestimmen.“

Enrico Brizzi, Präsident der ITAS-Preisjury, erklärte:
„Nach dem Überschreiten des Meilensteins von 50 Ausgaben im letzten Jahr beginnt der Premio ITAS nun ein neues Kapitel – gestärkt durch seine gewachsene Reputation und mit mehr Bewusstsein denn je für die Weitsicht seiner Gründer. War die Bergwelt einst wenigen vorbehalten, erscheint sie heute vielen als verlorenes Paradies – mit dem Risiko, dass ganze Täler sich dem Tourismus unterwerfen und ihre Authentizität verlieren. Auch davon erzählen viele der Bücher, die uns 2025 zahlreich erreichten – ein Beweis dafür, dass dieser Preis nicht nur ein Literaturwettbewerb, sondern ein Treffpunkt ist, ein kritischer Beobachtungsposten an der Schnittstelle von Kultur und Gebirge.“

Die Begründung der Jury für die Auszeichnung von Katia Tentis Werk:

Es gibt eine Erzählung in der Gegenwart – eine junge Anthropologin übernimmt einen komplexen Auftrag – und eine historische Geschichte – ein berühmter Hexenprozess im 16. Jahrhundert in Südtirol, an einem heute als idyllisch empfundenen Ort: dem Schlern.
Die eine Erzählung rahmt die andere ein, die historische wiederum beleuchtet die gegenwärtige.
An der Oberfläche scheint es um ein weiblich geprägtes Thema zu gehen – um das Stigma, das Frauen, insbesondere freie Frauen, in der schrecklichen Vergangenheit traf, aber das sich in anderer Form auch heute noch zeigt. Die Protagonistin studiert das Vergangene – und erlebt das Gegenwärtige.
Zwischen diesen beiden Ebenen schafft die Autorin ein feines, intensives Spiel aus Spiegelungen, das sowohl den fernen Erlebnissen von Barbara als auch den heutigen von Arianna Tiefe verleiht. Arianna wird, anders als Barbara, nicht verbrannt – aber auch sie muss sich mit sich selbst, ihren Ängsten, ihren Sehnsüchten und ihrer Umgebung auseinandersetzen.
Beide Kontexte sind überzeugend dargestellt: Die Hexenprozesse beruhen auf historischen Quellen, die Gegenwart wird mit klarem Blick auf wirtschaftliche, soziale und politische Macht- und Tourismusstrukturen erzählt.
Auch sprachlich bewegt sich der Roman auf mehreren Ebenen, die Nebenfiguren sind konsistent gezeichnet.

Katia Tentis Roman bietet somit mehrere mögliche Lesarten – alle glaubwürdig und bereichernd –, in denen der Berg nicht nur physischer Raum ist, sondern auch kultureller und gesellschaftlicher.
Aufgrund dieser Vielschichtigkeit und Tiefe rückte das Buch sofort in den Fokus der Jury und wurde zum Sieger der Kategorie “Vita e storie di montagna” sowie zum Gewinner des Premio ITAS 2025 gewählt.

SAAV-News

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