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da tanzt du auf mich zu siehst mir in die augen berührst meine roten lippen mit deinen und ich weiß endlich wer ich bin
Claudia Polver

1968 in Mailand geboren, Abitur an der Deutschen Schule in Mailand, von Beruf Sozialbetreuerin, lebt seit 1992 in Bozen.
Schreibt seit vielen Jahren Gedichte und Kurzgeschichten. Aus der Gedichtsammlung ist 2018 das Manuskript „BlackoutPoetry – Cortocircuito“ entstanden, ein Werk, das Gedichte in deutscher Sprache umfasst, wobei jedes einzelne Gedicht in Italienisch, ihrer eigentlichen Muttersprache, eingeleitet wird.

„BlackoutPoetry – Cortocircuito“ beschreibt eine metaphorische Reise in die tiefste Herzregion einer Frau, die in der Mitte ihres Lebens keine Angst (mehr) davor hat, radikal Bilanz zu ziehen und sich dabei nackt zu zeigen.

Begehren, Sehnsucht, Desillusion und ihre rebellisch – feministische Ader, die im Gedicht „und täglich zeige ich dir die zunge“ ihren Höhenpunkt erreicht, sind die Themen, die in den Vordergrund gestellt werden und den roten Faden des Gesamtwerkes bilden.
Die meist kurz gefassten, sprachlich ungeschmückten Gedichte geben durch ihre starken Sprachbilder, quasi Schnappschüsse der Herzensreise wieder.
 

Lesungen 

  • 2015-2019 Lesungen aus meiner Gedichtsammlung in Bozen und in Innsbruck
    Mai 2015 UPAD/Universita´ delle Dolomiti, Bozen
  • Januar 2016 Frauenbibliothek/Biblioteca della Donna, Bozen
  • März 2016 Italienische Landesbibliothek „Claudia Augusta“, Centro Trevi, Bozen
  • November 2016 Buchhandlung „Mardi Gras“, Bozen
  • Mai 2017 Buchhandlung „Mardi Gras“, Bozen
  • Oktober 2019 Gedichtlesung am Tag der offenen Tür – Schreibraum/Innsbruck – www.schreibraum.com
  • Juli 2021 Gedichtlesung für „Freirad“ – Freies Radio Innsbruck – www.freirad.at

 

Veröffentlichungen

  • 2018 „BlackoutPoetry – Cortocircuito“ (Manuskript)
  • April 2020 Veröffentlichung des Gedichtes „Frühlingsgefühl“ auf www.stol.it im Rahmen der Schreib-Initiative des Südtiroler Kulturinstitutes „Worüber ich mich trotzdem freue“ während des Lockdowns

+ Proa de letura

BlackoutPoetry – Cortocircuito


 
sprachführer – il dizionario del cuore
 
uso questa metafora per parlare di un amore che non ha piu´ parole, un amore sottovuoto, sterile, che piu´ che di un manuale di conversazione avrebbe bisogno di riappropiarsi del calore, della tenerezza e dei gesti di affetto che lo caratterizzano
 
schon lange reden wir aneinander vorbei
unsere körper sind vakuumverpackt und starren in die leere
küsse will ich von dir
nicht worte
 
 
 
brandneuer tag – come nuova
 
scoprirmi nuova in una giornata di sole pallido, sul balcone di casa mia, durante il lockdown, e sentire il mio cuore aprirsi ai raggi di sole e alla novita´ che lentamente, ma decisa, mi invade
 
neu war ich nie
bin ich jetzt
im schatten einer vergilbten markise
unverhofft
in diesem grau eines sonnentags
 
 
und täglich zeige ich dir die zunge – e continuo a farti la lingua
 
cosa significa essere donna, madre, compagna? Chi ha definito gli schemi, il „range“, i criteri che definiscono la femminilita´? Oltrepassarli, o meglio, infrangerli, al fine di essere pienamente me stessa: e´questa la sfida che ho deciso di affrontare ogni giorno come fosse il primo
 
zu schwarz
und doch zu bunt
zu alt
und doch zu jung
exotischer paradiesvogel
lebensgefährtin und mutter zugleich
zu burschikos, um weiblich zu sein?
wo ist die grenze, wer hat sie bestimmt?
zeige sie mir
und ich werde sie überschreiten
schüttle deinen kopf missbilligend
und ich werde dir die zunge zeigen
mache eine frau aus mir
und ich werde deine schöpfung zerstören
ich
dein exotischer paradiesvogel
 
 
 
blackoutpoetry – cortocircuito
 
S.O.S: atterraggio d´emergenza per un sogno avariato
 
tower tower notlandung für meine träume
Mr. Scheißkerl hat mir die flügel gestutzt
fliegen war gestern
 

 
zuversichtsflirt – corteggiare un sogno
 
oggi voglio vivere di sola magia, della magia delle parole, del tuo sguardo capace di spogliarmi e di farmi arrossire, spezzando in un nanosecondo le catene del tempo e dello spazio
 
endlich von poesie leben von deinem
hungrigen blick in glitzernde worte
eintauchen bis zu den knien wie in eine lauwarme
zauberbrühe in irgendetwas das größer ist als
du und ich und den umfang dieses
rostigen metallkübels sprengt